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Eisvogel-Maßnahmenblatt-2016: pdf.


Aktuelles

Foto: NABU/M.Delpho

Foto: NABU/M.Delpho

Der Eisvogelbestand im Main-Kinzig-Kreis litt in den vergangenen Jahren - wie in ganz Hessen - unter dem strengen Winter 2010/2011. Als Fisch fressende Art wird der Eisvogel ganz besonders von den in strengen Wintern zugefrorenen Wasserflächen beeinträchtigt. Teilweise drastische Bestandseinbrüche können dann die Folge sein, die allerdings schnell durch mehrere, rasch aufeinander folgende Bruten (Schachtelbruten) wieder kompensiert werden können. Entsprechend ging der Brutbestand im Sommer 2011 auch im Main-Kinzig-Kreis auch stark zurück.

Allerdings liegen aus 2011 auch zahlreiche Sommerbeobachtungen vor. So konnten Eisvögel fast im gesamten Kreisgebiet von Groß-Krotzenburg (Strandbad) über das Enkheimer Ried, den Graf-Dietrichs-Weiher in Birstein und den Ruhl- / Kinzigsee bis zur mittleren und oberen Kinzig bei Steinau und Schlüchtern beobachtet werden.

Martin Schroth meldete zwei Bruten / Brutverdachte aus Hanau (Bulau und Klein-Auheim nähe Untere Fasanerie). Horst Basermann konnte zwei sichere Bruten aus Steinau ermitteln (1 x Steinaubach und 1 x Kinzig). Allerdings blieb ein dritter traditioneller Brutplatz im Steinauer Stadtgebiet im Jahr 2011 verwaist.

Beobachtungen der Art kamen von Naturfreunden auch aus Erlensee (Fallbach) sowie von der Kinzig bei Langenselbold. Annette Schmitt konnte Eisvögel unter anderem auch in Niedergründau am Wehrbach mehrfach beobachten.

Auch das Winterhalbjahr 2011/12, das zwar im Mittel als etwas zu warm galt, zeichnete sich in seiner Spätphase durch sehr niedrige Temperaturen aus, so dass erneut die Sorge einer ausbleibenden Bestandserholung aufkam.

Die ersten Beobachtungen zur Bestandssituation im Frühjahr 2012 sind widersprüchlich. Während aus verschiedenen Landesteilen Hinweise für einen niedrigen Brutbestand vorliegen und auch Horst Basermann keine Eisvögel an den drei Steinauer Bruthöhlen vermelden kann, berichtet Martin Schroth von einem Brutverdacht an der Kinzig bei Langenselbold.

Eine Auswertung der Meldedaten der mit dem NABU kooperierenden Naturbeobachterplattform "Naturgucker" deutet auf eine Erholung des Bestandes hin.

Während im gesamten Jahr 2011 hessenweit 376 Einzelbeobachtungen (31 pro Monat) mit 401 beobachteten Individuen (33 pro Monat) der Beobachterplattform gemeldet wurden, konnten in den Monaten Januar bis April 2012 bereits 177 Beobachtungen (44 pro Monat) mit insgesamt 189 Einzeltieren (47 pro Monat) verzeichnet werden. Die Zahlen weisen eindeutig auf einen Bestandsaufbau hin.

Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend 2012 stabilisieren wird.

Betreuer

 

Dr. Matthias Kuprian
Brüder-Grimm-Straße 103
36396 Steinau
Mail: m.kuprian@nabu-mkk.de

 

Erhebungsbogen

Erhebungsbogen
Hier finden Sie den Erhebungsbogen fü Eisvogel-Beobachtungen (Foto: NABU/H. Leurmans)